Ich gehe über einen Holzsteg. Meine Augen gleiten über die horizontal verlegten Holzplanken, die mit ihren Abständen und eingefrästen Rille einen gleichförmigen innerlichen Rhythmus erzeugen. Es liegen immer wieder in Herbstfarben getauchte Blätter auf den Planken, die diesen Rhythmus unterbrechen oder gar stören. Ein ordnungsliebender Mensch würde jetzt am liebsten mit einem Besen diese Blattpunkte von den grauen Holzdielen fegen – wie unordentlich! Es sind einzelne Blätter, die es nicht mehr an ihren Ästen ausgehalten und sich jetzt schon dafür entschieden haben, den Herbst heraufzubeschwören. Es sind nur Blätter auf dem Weg und dennoch bleibe ich stehen. Sie liegen da, als wollten sie ein letztes Sonnenbad nehmen bevor sie der Wind gänzlich hinfort weht. Andere scheinen sich mit ihren Blattrippen gegen ein Hinabrutschen in die dunklen Zwischenräume zur Wehr zu setzen. Ich greife zur Kamera um halte sie fest, die Blätter auf dem grauen Holz, bevor der Wind kommt.